Mein Name ist Florian Kastell. Ich bin Yogalehrer und Physiotherapeut. In der hier verlinkten Crowdfunding-Kampagne geht es um die Finanzierung der Produktion meines Buches. Die gesammelten Beträge werden vorwiegend für den Druck, die ISBN und den Fotografen verwendet.

Hast du häufiger Nackenverspannungen oder ist deine Verdauung unruhig? Schmerzt dein unterer Rücken? Dann kann es daran liegen, dass deine Atmung zu flach und dein Atemapparat eingeschränkt ist.

Atemtechniken dienen in erster Linie deiner Wahrnehmung. Du machst dir deine Atmung bewusst. Alles was dir bewusst wird kannst du beeinflussen und genau das machst du mit den Techniken, die du in meinem Buch findest.

Ich arbeite mit dem System von Katonah Yoga® welches von Nevine Michaan vor über 40 Jahren ins Leben gerufen wurde. Es ist ein Konzept, welches auf klassischem Yoga basiert und durch Taoismus und traditionell chinesische Medizin ergänzt wurde.

Bisher existiert vorwiegend Material in englischer Sprache und da Katonah Yoga® in Deutschland immer populärer wird, habe ich mir zur Aufgabe gemacht das Gedankengut ins Deutsche zu übersetzen.

Katonah Yoga® ist eine vom Taoismus geprägte Praxis, die mehrere Philosophien zu einem neuen System vereint. Die Wurzeln liegen dabei nicht im Hinduismus, sondern ähnlich wie beim Yin Yoga im Taoismus. Die Verbindung der drei Hauptkonzepte des Taoismus mit dem Katonah Konzept sieht so aus:

1. Die Polarität von Yin und Yang, welche immer in der Triade verbunden ist
2. Das Vorhandsein von Mustern im Universum: Die Natur drückt ihre Intelligenz durch diese aus. Unsere Körper sind Teil der natürlichen Welt.
3. Die Wiederholung von Mustern: Beim Yoga kann man durch Wiederholung jene Muster manipulieren, die uns nicht dienen, und neue kultivieren. Das lässt sich mit folgendem Sprichwort beschreiben: »Repetitio est mater studiorum« (zu Deutsch:»Wiederholung ist die Mutter der Studien«).

Besonderheiten dieses Konzepts:

• Organe stehen im Vordergrund. Die Beziehung der Organe untereinander ist wichtiger als die Rolle jedes einzelnen.
• Zählschemata und Metaphern dienen der Vorstellung. Das magische Quadrat ist essentieller Bestandteil der Anleitungen und Ausrichtungen.
• Ausrichtung im dreidimensionalen Raum, gleich einem Würfel; Organe und Knochen spielen die tragende Rolle
• Der Mensch wird unterschiedlich unterteilt. Ein Beispiel:
  • Oben: Kopf - Vorstellung
  • Mitte: Rumpf/Arme/Sprache - Fähigkeit
  • Unten: Beine/Hüften - Stabilität

Letztlich besteht Katonah Yoga® aus drei gleichen Teilen: Atmung, Imagination und Körper. Atmung bezieht sich auf Pranayama, Imagination auf Meditation und Körper auf die Asanas.

Der Klang des Atems ist ein Portal. Durch den Klang erhältst du einen Zugang zu an deren Systemen. Mit diesem Einstieg kannst du eine Welt ergründen, die unglaublich facettenreich ist. Wenn du deinen Atem beeinflusst, kannst du deine Herzfrequenz verändern. Hörst du einen ruhigen Atem, so wirst du ruhiger. Ist jemand außer Atem, kann es sein, dass du empathisch mitgehst und selbst etwas aufgeregter wirst.

Die gesamte Wirkung ist natürlich vielschichtiger und ist bei jedem außerdem unterschiedlich. Es hängt immer davon ab, in welcher Verfassung sich der Praktizierende gerade befindet. Deswegen spielt die Anwendung ein Stück weit auch eine Rolle.

Ebenso gibt es viele verschiedene Gemütszustände und diese geben dir verschiedene Ausgangspunkte für deine Praxis. Bist du gestresst, musst du erst zur Ruhe kommen, bist du müde, brauchst du etwas zum wachwerden, bist du traurig, brauchst du sonniges Lachen und bist du antriebslos, dann musst du dich aufraffen und dir einen Kick geben. Die einzelnen Techniken können dir so in unterschiedlicher Weise dienen. Daher macht es Sinn ab und zu auch mal nur eine dieser Techniken zu praktizieren, nur damit sie in dem einen Moment dem Zweck dient.

Medizinischer Hintergrund: Atmung steht in engem Zusammenhang mit dem Nervus vagus, dem großen Nerv, der das vegetative Nervensystem steuert. Mit dem Sympathicus trittst du in Aktion und bist wachsam, der Parasympathicus lässt dich zu Ruhe kommen und verdauen. Da der sympathische Grenzstrang (Nervenstrang) vorne an der Wirbelsäule und den Rippengelenken anliegt, hast du durch die Atmung einen mobilisierenden Effekt auf eben jenes System. Ebenso aber auch im Schultergürtel und im Bauch. Der Nervus vagus zieht am Hals hinunter, durch den Brustkorb, durch das Diaphragma, in den Bauchraum. Das enterische Nervensystem im Darm wird ebenfalls durch den Sympathicus und Parasympathicus beeinflusst